Kein Stillstand auf dem Do


Von Bianca Walsleben
Die vergangenen Monate erschwerten es vielen Sportlern in ihrer Entwicklung voranzukommen. Die Karatekas des „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. mussten sich ebenfalls den neuen Bedingungen stellen.
Doch der Verein erarbeitete zügig neue Trainingskonzepte und konnte das Training ohne Unterbrechung durch Onlinepräsenz weiterführen.
Dank eigener Grünanlage wurde im Frühjahr und Sommer diesen Jahres Outdoortraining angeboten, wodurch jedes Mitglied die Möglichkeit hatte, auf seinem Do – seinem Weg im Karate – einen Schritt weiter zu gehen.
Diese Chancen nutzten auch vier Karatekas, die sich auf ihre Danprüfung (Schwarzgurtprüfung) vorbereiteten: Niklas Huckauf zum 2. Dan (22 Jahre, seit 2003 Karateka) und zum 1. Dan Leon Schott (18 Jahre, seit 2009 Karateka), Simon Zerlin (19 Jahre, seit 2009 Karateka) sowie Huy Bui Ngoc (18 Jahre, seit 2011 Karateka).
Ihr gemeinsames Ziel war der Lehrgang mit Großmeister Hideo Ochi in Hennef am 04.09.2021.
Lange Zeit war es gar nicht möglich an einem Lehrgang mit Prüfung teilzunehmen und auch jetzt sind die Möglichkeiten begrenzt. Neben den vier Elbestädtern stellten sich noch 22 weitere Braungurte der Prüfung zum 1. Dan und sieben Schwarzgurte neben Niklas der Prüfung zum 2. Dan. Die Beurteilung ihrer Leistung sind die Vier seit Jahren gewohnt. Nicht nur in vorhergehenden Prüfungen, sondern auch auf der Wettkampffläche auf nationalem und internationalem Parkett sind sie weitgereist und vielfach ausgezeichnet.
So sind beispielsweise Niklas Huckauf und Simon Zerlin mehrfache Träger des Deutschen Meistertitels, Huy Bui Ngoc Vizeeuropameister und Leon Schott mehrfacher Deutscher Vizemeister.
Sie alle betonen aber, dass das Erreichen des schwarzen Gürtels eine neue Etappe ist und keineswegs einen Endpunkt markiert. Er ist das Ergebnis ihres jahrelangen, unermüdlichen Trainings, bedeutet aber nicht nur Auszeichnung der Leistung, sondern auch Verantwortung dafür, dass sie nun, mehr denn je, eine Vorbildfunktion einnehmen.
Simon Zerlin betont, dass der Schwarzgurt einhergeht mit Anstand und Verantwortung und macht damit deutlich, dass ein Dan-Grad über das sportliche Vermögen hinausgeht und die Verinnerlichung grundlegender Werte voraussetzt.
Die nächsten Ziele haben sie alle bereits vor Augen. Sie möchten ihr Wissen mehren und es als Trainer an die nächste Generation weitergeben, sich endlich wieder auf der Tatami (Wettkampffläche) messen und Karate auch in neuen Lebensabschnitten (z. B. Studium) seinen Raum geben, um sich weiterzuentwickeln.
Mit seinen 18 Jahren Erfahrung als Karateka weiß Niklas Huckauf, dass „mit Ehrgeiz und Kampfgeist […] alles möglich“ ist. Simon Zerlin hat Ähnliches gelernt, wenn er feststellt, dass „wenn man den Gedanken hat aufzugeben, ist der Kampf schon längst verloren.“ Leon Schott zeichnet ein umfängliches Bild eines Karatekas: „Auf meinem Karate-do begleiten mich verschiedenste Ziele und Ansprüche. Karate bedeutet für mich nicht nur, sich selbst verteidigen zu können. Viel wichtiger sind die Werte, wie Bescheidenheit, Respekt und Mut, welche dort vermittelt werden. Diese Werte werden auch im Wettkampf umgesetzt.“
Es wird spannend zu sehen, wie sich die vier Karatekas entwickeln und wohin ihr Weg sie führt. Fest steht schon jetzt, dass Karate sie begleiten wird, ob nun sportlich oder mental.


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