Arne Krippendorf ungeschlagen auf Deutscher Meisterschaft

Von Bianca Walsleben

Bilder  Stefan Kallweit- Schaulies

Der vergangene Samstag markierte den Saisonhöhepunkt im Karate des DJKB. Auf der Deutschen Meisterschaft kamen 64 Vereine aus ganz Deutschland zusammen, um die nationalen Meister zu finden. Unter Ihnen war auch der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. der mit 33 Startern nach Troisdorf gereist war. Für die zwei Jüngsten der Gruppe, Thea Schoof und Hannah Schmidt, war es die erste Deutsche Meisterschaft. Sie reihten sich ein in ein Feld aus 471 Karatekas an diesem Tag. Beide meisterten ihr Debüt im großen Starterfeld sehr gut. Hannah gelang sogar der Einzug ins Kumite-Poolfinale. Auch wenn dort für diesen Tag Schluss war, können beide auf ihre Leistungen in den kommenden Wettkämpfen aufbauen. Eine Altersklasse höher bei den bis 13jährigen glänzten Larissa Schaulies und Hugo Schmidt. Beide starteten zum ersten Mal im Freikampf bei einer Deutschen Meisterschaft. Ihr Gefühl für die natürliche Bewegung und Reaktion im Freikampf ließen Larissa in den Vorrunden herausstechen. Mit beherztem Einsatz und flinken Techniken sammelte sie auch im Finale die Punkte ein und erarbeitete sich den Titel Deutsche Meisterin. Mit viel Mut im Gepäck stellte sich Hugo Schmidt seinen Gegnern. Ungeachtet der vermeintlichen Erfahrung, die seine Gegenüber schon haben könnten, ging er unvoreingenommen seine Kämpfe an und bewies, dass er als Neuling ganz oben mitspielen kann, denn auch er belegte den ersten Platz.

Im Bereich Kata der Mädchen bis 13 Jahre gab Manal Ibrahim den Ton mit an. Nachdem sie in den Vorrunden auf ihrem Pool überzeugt hatte, zeigte sie als dritte Starterin im Finale ihre Kür-Kata Heian Godan. Die saubere Ausführung gepaart mit starken Endpunkten wurde von fast allen Kampfrichtern mit der zweitbesten Wertung bedacht. Ein Juror wertete sie sogar mit seiner Höchstpunktzahl. Am Ende wurde es der wohlverdiente zweite Platz und der Vizemeistertitel. Eine Altersgruppe tiefer zog ihre Teamkollegin Paula Ludwig nach. Die Blaugurtin stach von Beginn an durch ihr professionelles Auftreten hervor. Mit ihren dynamischen Techniken entschied sie die Vorrunden für sich. Im Finale der besten vier waren es nur ihre noch etwas zu kurzen Stände, die ihr den Sieg kosteten. Wenn sie fokussiert im Training daran arbeitet, wird aus dem zweiten Platz beim nächsten Wettkampf vielleicht die Goldmedaille. Trotz allem eine hervorragende Leistung für die Deutsche Vizemeisterin Paula Ludwig.

In der Gruppe der Damen ab 18 Jahren hatte sich Sophie Willuweit großes vorgenommen. Die Nationalkaderathletin gehört seit Jahren zu den Leistungsträgern des HKC. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Celina Kreutz und Jana Elvers zogen sie in einer stark besetzen Vorrunde mit ihrer Teamkata ins Finale ein. Sie traten gegen die Mannschaften aus Münster, Karlsruhe und Konstanz an. Als dritte Starter zeigten sie ihre Kür-Kata Nijushiho. Die Synchronität, Ausdruckskraft und das Timing der drei wurde von den Kampfrichtern hoch bewertet. Nur die Sochin der Karlsruher Mannschaft erreichte mehr Punkte, sodass die Magdeburgerinnen Deutsche Vizemeisterinnen wurden. Mit diesem Erfolg im Gepäck stellte Sophie sich dem Kumite-Einzel Wettbewerb. Die Vorrunden verliefen sehr gut und der Einzug ins Halbfinale gelang. Zunächst lag Sophie in Führung gegen die Magdeburgerin Katinka Ball. Leider konnte sie den Vorsprung nicht ausbauen, sondern hatte am Ende das Nachsehen und erreichte die Bronzemedaille. Von diesem Ausgang motiviert ging es für Sophie gemeinsam mit Celina Kreutz und Jasmin Leiner in den Kumite-Team-Wettbewerb der Damen. Gleich in der Vorrunde setzten sie ein Zeichen, als sie die Frankfurterinnen mit drei zu null Siegen eindeutig schlugen. Im Halbfinale standen sie dem Team aus Hannover gegenüber und auch dort entschieden alle drei Damen des HKC ihre Begegnungen für sich. Das Finale wurde gegen Konstanz ausgetragen. Im ersten Kampf konnte Jasmin Leiner mit ihren überragend schnellen Techniken punkten und gewinnen. Den zweiten Kampf musste Celina Kreutz erstmalig abgeben, da die Kampfrichter die Angriffe der Gegnerin als frühere Technik werteten. So lag es am Ende an Sophie Willuweit, welche Farbe die Medaille haben würde. Ihr erging es ähnlich wie Celina. Nachdem sie mit einem Punkt in Führung lag, holte die Konstanzerin zum Gegenschlag aus und entschied den Kampf zu ihren Gunsten. Damit wurden die Magdeburgerinnen nach harten, aber sehr sehenswerten Kämpfen Deutsche Vizemeisterinnen.

Der Goldjunge des Tages war Arne Krippendorf. In der Gruppe bis 15 Jahre war er unschlagbar. In drei Vorrunden in der Disziplin Kata ging er als bester seines Pools hervor und zog ins Finale ein. Seine Gegner konnten zwar kraftmäßig etwas mehr anbieten, jedoch überzeugte Arne die Kampfrichter mit seiner besseren technischen Ausführung und sicherte sich die Goldmedaille. Im Kumite Wettbewerb entschied Arne seine Kämpfe immer eindeutig und ließ seinen Kontrahenten keine Gelegenheit auf einen Konter. Dank seinem Blick und Gefühl für den richtigen Moment wurde er überlegen auch in dieser Kategorie Deutscher Meister. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Tom Köppen und Vincent Drevenstedt startete er in der Gruppe bis 17 Jahre. Doch auch hier gab es kein Halten. Im Halbfinale mussten die drei gegen die starke und erfahrene Mannschaft aus Viernheim antreten. Diese zeichnete sich durch ihre enorm druckvolle Kampfweise aus, die so manchen Gegner durch scheinbar überlegene Physis einschüchterte. Keiner der drei HKC-Kämpfer ließ sich entmutigen und alle hielten dagegen. Für Vincent verlief es leider schlecht. Er wurde hart im Gesicht getroffen und ging zu Boden. Die daraus resultierende Verletzung veranlasste den Wettkampfarzt dazu, Vincent rauszunehmen und anschließend ins Krankenhaus zu überweisen. In der Nacht ging es für ihn mit gelinderten Symptomen wieder nach Hause. Sein Kontrahent wurde für den übermäßig harten Kontakt bestraft und verlor den Kampf. So lag es an Arne, den Finaleinzug für sein Team zu schaffen. Als letzter Kämpfer riss er das Ruder rum und gewann erneut überlegen. Im Finale gegen die Mannschaft aus Calw traten die Magdeburger dann mit einem Kämpfer weniger an und mussten daher eine Begegnung von Beginn an verloren geben. Trotz guter Angriffe von Tom unterlag er am Ende seinem Gegner. Rechnerisch war es nun nicht mehr möglich den Titel zu gewinnen, doch an Aufgeben war für Arne nicht zu denken. Unverändert Willensstark beherrschte er seinen Gegner und den letzten Kampf des Tages. Er besiegte den Calwer und finalisierte damit seine persönliche Siegesserie – ungeschlagen auf der Deutschen Meisterschaft. Damit trug er maßgeblich zur Medaillenstatistik des HKC bei: viermal Gold, fünfmal Silber und sechsmal Bronze und damit der zweiterfolgreichste Verein des Turniers hinter dem Karate Dojo Calw. Eine großartige Leistung der Schützlinge des Sensei Stephan Walsleben und der Nachwuchstrainer Niclas Huckauf, Celina Kreutz und Juliane Gluschke.

Platzierung

Starter

Disziplin

1

Arne Krippendorf

Kata U16 5. bis 1. Kyu männlich

1

Hugo Schmidt

Kumite U14 3. bis 1. Kyu männlich

1

Larissa Schaulies

Kumite U14 3. bis 1. Kyu weiblich

1

Arne Krippendorf

Kumite U16 3. bis 1. Kyu männlich

2

HKC 7 (Jana Elvers, Celina Kreutz, Sophie Willuweit)

Kata Team über 18 3. Kyu bis DAN weiblich

2

Paula Ludwig

Kata U12 5. bis 1. Kyu weiblich

2

Manal Ibrahim

Kata U14 5. bis 1. Kyu weiblich

2

HKC 11 (Vincent Drevenstedt, Arne Krippendorf, Tom Köppen)

Kumite Team U18 3. bis DAN männlich

2

HKC 9 (Celina Kreutz, Jasmin Leiner, Sophie Willuweit)

Kumite Team über 18 3. Kyu bis DAN weiblich

3

Peter Fuller

Kata U14 5. bis 1. Kyu männlich

3

Amy Lüer

Kata U21 3. bis DAN weiblich

3

Raik Babew

Kumite U14 3. bis 1. Kyu männlich

3

Wilhelm Witt

Kumite U14 5. bis 4. Kyu männlich

3

Mika Keffel

Kumite U16 5. bis 4. Kyu männlich

3

Sophie Willuweit

Kumite über 21 3. Kyu bis DAN weiblich



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