HKC Karatekas holen den Titel

JKA German Open in Bottrop

Von Bianca Walsleben

Bereits zum fünfzigsten Mal wurde der JKA Cup, mittlerweile JKA German Open genannt, ausgetragen. Das Karateturnier ist vergleichbar mit der Deutschen Meisterschaft des DJKB (Deutscher JKA Karate Bund), die immer im Frühjahr stattfindet, sodass der JKA Cup den Höhepunkt der zweiten Jahreshälfte darstellt. Am vergangen Samstag, den 16. November, fanden sich wieder zahlreiche Karatekas in Bottrop in der Dieter-Renz-Halle ein – mit stetig wachsender internationaler Beteiligung. Teilnehmer aus Belgien, Tschechien, Polen, Frankreich und der Schweiz nehmen die Reise wegen des hochkarätigen Starterfeldes auf sich und wurden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht. Die Titel waren hart umkämpft und auch der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. empfahl sich mit seinen achtzehn Startern. Einige von ihnen mussten in den Vorrunden noch Lehrgeld zahlen, insbesondere wenn sie einem Vertreter der Gäste gegenüber standen, die nicht selten auch Mitglied der Nationalmannschaft ihres Landes waren. Von Beginn an ging Arne Krippendorf vom HKC mit durchschlagendem Erfolg an seine Kämpfe. Der Fünfzehnjährige setzte sich in seinen Vorrunden unter anderem gegen einen Franzosen und einen Polen in einem Starterfeld durch, welches auf Grund seiner Größe auf zwei Tatamis (Kampfflächen) aufgeteilt werden musste. Nur der Gewinner der jeweiligen Fläche zog in das große Finale am Abend ein. Das Halbfinale konnte Arne gegen einen Kämpfer aus Hannover vorzeitig beenden, da er mit einer überzeugenden Kombination aus einer Fußfege seinen Gegner zu Boden brachte und dort mit einer abschließenden Faust-Technik auf Anhieb die volle Punktzahl erreichte und souverän ins Finale einzog. Alle Umstehenden zeigten sich begeistert von dem Magdeburger. Im Titelkampf ging es dann erneut gegen einen Athleten der polnischen Mannschaft. Der Kampf gestaltete sich besonders herausfordernd, da beide Kontrahenten sehr aktiv, wendig und schnell waren. Arnes Gegner versuchte mit Fußtechniken zu punkten und setzte diese auch gekonnt ein. Arne bewies ein gutes Auge und konnte diese immer abwehren. Taktisch gut eingestellt, schaffte er es einen Gegenangriff zu platzieren, der mit einem Wazari bewertet wurde. Diesen Vorsprung konnte sein Gegner ihm bis zum Ende der Begegnung nicht mehr streitig machen, sodass die Goldmedaille, wie schon im Vorjahr, hochverdient an Arne Krippendorf ging.

Im Kumite-Team der Damen ab achtzehn Jahren stellten sich Celina Kreutz, Jasmin Leiner und Kathrin Heinz, aus dem Dojo Makoto Baden-Baden, die kurzfristig für die krankheitsbedingt ausgefallene Sophie Willuweit einsprang, der Herausforderung. Der Einzug ins Halbfinale wurde gleich morgens neun Uhr besiegelt und die Spannung und der Fokus mussten bis zum Abend hochgehalten werden. Denn das Semifinale startete zwanzig Uhr und war ein Magdeburger Duell gegen die Mannschaft vom BKC Magdeburg. Die Damen vom „Hatsuun Jindo“ konnten sich durchsetzen und standen im direkt anschließenden Finalkampf der Mannschaft aus Konstanz gegenüber. Dabei konnten die Athletinnen nicht einzig und allein den Titel gewinnen, sondern zusätzlich einen mehr als einen Meter großen Wanderpokal. Die drei Begegnungen im Kumite-Team werden immer nacheinander ausgetragen. Zuerst ging Jasmin Leiner auf die Tatami. Sie hielt ihre Kontrahentin mit flinken Fußtritten in Bewegung. Ihre beiden Wertungen machte sie dann mit dynamischen und sehr langen Fausttechniken, die den ersten Sieg auf das Punktekonto des HKC einzahlten. Als zweite startete Kathrin Heinz. Sie selbst holte nur Minuten zuvor den Titel im Kumite-Einzel der Damen ab 21 Jahren. Noch voller Adrenalin und unbändigem Willen auch diese Herausforderung zu meistern, gewann sie ohne Gegentreffer mit zwei Punkten. Bei insgesamt drei Begegnungen und zwei Siegen war an dieser Stelle der Kampf eigentlich schon entschieden und der Titel konnte dem HKC nicht mehr streitig gemacht werden. Trotzdem wurde der letzte Kampf natürlich ausgetragen und auch Celina Kreutz ließ es sich nehmen, ihren Beitrag zum Teamerfolg zu leisten und stand ihren Kolleginnen in nichts nach. Ihre zielsichere und dynamische Vorgehensweise beendeten auch ihren Kampf vor der Zeit mit zwei Wertungen und damit ein eindeutiger Sieg für die Magdeburgerinnen, die voller Stolz den riesigen Pokal am Ende in die Luft reckten. Für mindestens ein Jahr kann dieser nun im Dojo des HKC bestaunt werden und im kommenden Jahr ist die Mission klar: den Pokal behalten.

Diese Leistungen beruhen auf der harten Arbeit, die jeder einzelne leisten muss und will. Den Weg dafür bereitet Cheftrainer Stephan Walsleben, der von vielen Seiten, insbesondere von Chief-Instruktor Hideo Ochi, Lob für seine Schützlinge bekam. Dabei kommt es jedoch nie zum Stillstand. Wie jede Meisterschaft, so hat auch diese, neben vielen beeindruckenden Momenten, die eine oder andere Schwachstelle aufgezeigt, an denen der Sensei in der kommenden Saison mit seinen Schülern weiter arbeiten wird. Auch dafür sind diese Verprobungen des Könnens gut: Die eigenen Grenzen finden, um sie in der Zukunft verschieben zu können. Eine Aufgabe, der sich ein Karateka in jedem Training aufs Neue stellt.

 

Bilder von S.Schaulis



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