Norddeutsche Meisterschaft in Magdeburg
Von Bianca Walsleben
Mit 200 Karatekas aus 20 Dojos fand am 24. September die erste Norddeutsche Meisterschaft seit 2019 wieder statt. Neben dem Ausrichter-Dojo BKC Magdeburg hatte auch der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. die kürzeste Anreise zum Wettkampf.Der fast 40-köpfige Kader war in den meisten Altersklassen vertreten, angefangen bei den 8-11jährigen. Hier zeigten Emil Haufler und Raik Babew ein Kopf-an-Kopf-Rennen in den Kata- und Kumite-Wettbewerben.
Im Kata-Shiai zog Raik nach drei erfolgreichen Vorkämpfen in das Finale ein und zeigte dort eine überzeugende Heian Sandan. Einzig sein Kontrahent Roman Boback vom Kiko Hannover bekam von den Kampfrichtern eine höhere Bewertung, sodass Raik Babew Silber errang.
Die Kata-Darbietungen von Vereinskollege Emil Haufler reichten zwar nicht für den Einzug ins Finale, jedoch konnte er im Kumite sein Können unter Beweis stellen.
Zwei Gegner besiegten er und Babew in den Vorrunden und standen sich dann im Poolfinale gegenüber. Dort schenkten sie sich nichts. Der erste Durchgang ging unentschieden aus. Beide konnten drei Punkte erkämpfen. Im Stechen erzielte Emil dann eine Wertung mehr und zog ins Finale um Platz eins ein. Raik Babew nahm verdient Bronze entgegen. Im Finale schaffte es Emil seinen Gegner vom Kiko Hannover, ebenfalls Roman Boback, mit seinen Angriffen so sehr zu überraschen, dass er punktemäßig die Oberhand hatte und Norddeutscher Meister wurde.
Bei den 8-11jährigen Mädchen verpasste Larissa Schaulies in beiden Disziplinen nur ganz knapp das Finale. Als Neuling im Wettkampfgeschehen konnte sie sich dennoch gut in den Vorrunden behaupten und kann das Finale in den nächsten Wettkämpfen in Angriff nehmen. Eine Altersgruppe höher, 12-13 Jahre, zeigte erneut Arne Krippendorf, dass man mit ihm rechnen muss. Seine Vorrunden im Kata dominierte er mit seinen kräftigen Techniken. Im Finale wählte er als Kür-Kata Heian Godan und verfehlte um nur ein Zehntel die Goldmedaille. Neben Silber im Kata-Shiai schaffte er es im Kumite zusätzlich auf den dritten Rang. Der Einzug ins große Finale wurde in einem spannenden Stechen entschieden, welches Arne aufgrund eines taktischen Fehlers verlor.
In der gleichen Altersklasse, doch in der Gruppe ab braunem Gürtel, konnte sich Vincent Drevenstedt platzieren. Sowohl im Kumite, als auch im Kata errang er die Bronzemedaille. Gerade im Kata-Bereich war die Leistungsdichte enorm eng, sodass Platz eins bis vier jeweils nur ein Zehntel trennten.
Bei den 16-17jährigen Jungen gingen gleich sechs Karatekas des HKC an den Start. Drei von ihnen zogen ins Kata-Finale ein. Dort belegt Nicholas Schneider mit Bassai Dai Rang vier, Lucas Elvers bot die gleiche Kata dar und erreichte Bronze und Louis Keffel holte mit seiner Jion Silber hinter Leon Ebel vom KD Helmstedt, der Kata Enpi zeigte. Im Kumite-Shiai konnten sich Keffel und Benjamin Talarczyk ins kleine Finale kämpfen und teilten sich Rang drei.
Die Gruppe der 16-17jährigen Mädchen dominierte Jette Lüdke im Kumite. An ihr kam niemand vorbei. Mit besonnenem Kampfstil und der notwendigen Ruhe, um den Überblick zu behalten, errang sie Punkt um Punkt und setzte sich auch im Finale gegen ihre Gegnerin Anastasija Aleksic aus Hannover konsequent durch. Damit wurde sie verdient Norddeutsche Meisterin. Auch im Kata-Wettbewerb honorierten die Kampfrichter ihre Darbietung mit dem Finaleinzug. Ihre Bassai Dai konnte dort jedoch nicht mit den anderen Präsentationen mithalten, sodass Jette Platz vier belegte. Im Kata-Team mit ihren Kolleginnen Pia Gniot und Jana Elvers konnte sie sich noch einmal verbessern und wurden gemeinsam Norddeutsche Meisterinnen. Zuletzt ging es noch im Kumite-Team in der Besetzung Lüdke, Elvers, Jasmin Leiner und Sophie Willuweit an den Start. In der Vorrunde gewannen sie gegen das zweite Team von Kiko Hannover mit insgesamt fünf zu drei Punkten. Im Finale traten die Damen gegen die erste Mannschaft aus Hannover an. Den ersten Kampf mussten die Magdeburgerinnen abgeben, doch im Zweiten schaffte Jasmin Leiner den Ausgleich und gewann ihren Kampf mit einem Ippon für Giaku Zuki Jodan. Als Schlusskämpferin ging Sophie Willuweit auf die Tatami. Sie musste die Entscheidung bringen. Mit einem Punkt in Führung und wagte sie dann eine nicht häufig gesehene Technik: den Tritt Ushiro Geri. Dieser fand im perfekten Timing ins Ziel und wurde durch die Kampfrichter mit einem Ippon belohnt. Damit wurde das Damen-Team auch im Kumite Norddeutscher Meister.
Der Bruder von Jette Lüdke, Fabian, hatte die Chance, mit dem Team der Herren gleichzuziehen. Der HKC stellte gleich zwei Teams in der Gruppe ab 18 Jahre. Beide gewannen ihre Vorrunden deutlich mit jeweils sechs zu eins Wertungen und mussten im großen Finale gegeneinander antreten. Dort traten Huy Bui Ngoc gegen Long Le Do, Simon Zerlin gegen Ali Dumarani und Niclas Huckauf gegen Fabian Lüdke an. Am Ende hatte das Team um Huy Bui Ngoc die Nase vorn und wurde Norddeutscher Meister. Silber ging an das zweite Team des HKC.
Insgesamt sieben Karatekas des Magdeburger Vereins gingen in den Einzelwettbewerben bei den Herren ab 18 Jahren an den Start. Im Kata-Einzel schafften es vier von ihnen ins Poolfinale. Dort mussten sich Leon Schott und Simon Zerlin geschlagen geben. Ihre Teamkollegen Huy Bui Ngoc und Niclas Huckauf schafften den Sprung und zeigten ihre Finalkatas Nijushiho und Sochin. Dabei trennten Huy und Niclas nur ein Zehntel voneinander mit Rang drei und zwei. Auf Platz eins landete Andreas Langer aus Berlin. Im Kumite gelang dann die Goldmedaille für den HKC. Huy Bui Ngoc besiegte in seinen Vorrunden seine Teamkollegen Leon Schott und Fabian Lüdke. Im Finale musste er dann gegen Maximilian Bethge vom Tonbo Dojo Berlin antreten. Seine Fokussierung half ihm, den Überblick zu behalten und seinen flinken und wendigen Bewegungen konnte sein Gegner nichts entgegensetzen. So erkämpfte sich Huy die Goldmedaille. Platz drei teilten sich Fabian Lüdke und Long Le Do vom HKC.
Insgesamt konnte der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. 25 Top vier Platzierungen belegen. Darunter sechsmal Gold, fünfmal Silber, zwölfmal Bronze und zwei vierte Plätze.
Platzierungen:
Kata
1. Platz: Damen Kata-Team (Lüdke, Gniot, Elvers)
2. Platz: Raik Babew
Niclas Huckauf
Louis Keffel
Arne Krippendorf
3. Platz: Vincent Drevenstedt
Lucas Elver
Huy Bui Ngoc
4. Platz:
Nicholas Schneider
Jette Lüdke
Kumite
1. Platz: Emil Haufler
Huy Bui Ngoc
Jette Lüdke
Damen Kumite-Team (Lüdke, Elvers, Leiner, Willuweit)
Herren Kumite-Team 2 (Ngoc, Huckauf, Zerlin)
2. Platz: Herren Kumite-Team 1 (Le Do, Dumarani, Lüdke)
3. Platz: Vincent Drevenstedt
Louis Keffel
Arne Krippendorf
Long Le Do
Fabian Lüdke
Benjamin Talarczyk
Sophie Willuweit
Jungs Kumite-Team 1 (Elvers, Talarczyk, Schwertfeger)
Jungs Kumite-Team 2 (Prehm, Schneider)
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