Allrounder des HKC gewinnen bei Deutscher Meisterschaft
Von Bianca Walsleben
Die Deutsche Meisterschaft im Shotokan Karate des DJKB wurde am 14. Mai traditionell in Bochum ausgetragen.Der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. war mit 27 Aktiven unter den 650 Startern vertreten. Insgesamt waren rund 50 Vereine aus Deutschland gemeldet.
Im Verlauf des Tages zeigte sich eines deutlich: Die Kämpfer des HKC sind „Allrounder“. Es ist den Kadertrainern gelungen eine Mannschaft zu stellen, die sich in allen Kategorien beweisen kann. Dabei gab es etliche Beispiele, in denen sich die Karatekas aus Magdeburg in allen Disziplinen für das Finale qualifiziert haben und damit unter Beweis stellten, dass sie die Kampfkunst in all ihren Facetten ausüben.
Zu ihnen zählt auch Huy Bui Ngoc, der in der Gruppe der 18-20-jährigen Herren viermal in das Finale einzog – also in allen Kategorien. Im Kata-Einzel gewann er alle Vorrunden eindeutig mit 4:0. Mit seiner Finalkata Nijushiho holte er mit vier Zehnteln Vorsprung vor Teamkollege Simon Zerlin (2. Platz) die Goldmedaille. Seine drei Kumite-Begegnungen in der Vorrunde waren souverän gekämpft und zeichneten sich durch blitzartige Angriffe aus. Im Halbfinale unterlag er und verbuchte Bronze für sich. Gemeinsam mit Simon Zerlin und Niclas Huckauf ging er im Kumite-Team an den Start. Die erste Runde gegen Dieburg und die zweite gegen Herford gewannen die drei Magdeburger mit jeweils 3 Siegen. Am Abend folgte dann das Herzschlagfinale. Das Halbfinale gegen Hannover war gewonnen und so standen sie zuletzt auf der zentralen Tatami dem Team aus Wattenscheid gegenüber.
Die Starter Huy, Ali Dumarani (als Ersatzkämpfer nachgerückt, da Simon Zerlin sich eine Beinverletzung im vorherigen Kampf zugezogen hatte) und Niclas Huckauf als Schlussstarter kämpften einmal unentschieden und hatten zweimal das Nachsehen. Damit blieb ihnen zwar der Titel verwehrt, doch lieferten sie mit dem zweiten Platz eine hervorragende Leistung ab.
Im Kata-Team ab 18 Jahre sollte es dann noch einmal klappen. Mit Gojushiho Sho und einem Zehntel vor dem Team aus München mit Enpi holte die Mannschaft um Huy Bui Ngoc, Niclas Huckauf und Leon Schott den Deutschen Meistertitel.
Neben den beiden Platzierungen gemeinsam mit Huy gewann der Kata-Spezialist Niclas Huckauf seine drei Vorrunden im Kata-Einzel und zeigt im Finale der Herren ab 21 Jahre seine Kür-Kata Sochin. Dafür erhielt er 41,2 Punkte. Bis dahin die Höchstwertung. Bis Pascal Mast aus Baden-Baden seine Kanku Sho darbot, damit die Kampfrichter vollends überzeugte und mit 41,9 Punkten sich Rang eins sicherte. Für Niclas Huckauf bedeutete das Silber und neue Aufgaben für seine nächsten Trainingseinheiten.
Der Coup, in allen vier Disziplinen das Finale zu erreichen, gelang auch Lukas Elvers (14-15 Jahre). Er gewann alle Vorrunden im Kumite-Einzel und musste im kleinen Finale gegen einen Kämpfer aus Hannover antreten. Auch hier war er siegreich und stand im großen Finale einem weiteren Hannoveraner, Marcel Pulaj, gegenüber. Doch auch er konnte den Siegeszug nicht aufhalten und so wurde Lukas Elvers Deutscher Meister. Im Kata-Einzel musste Lukas in seinen Vorrunden zweimal Heian Yondan und einmal Heian Shodan laufen. Aufgrund der Gruppenstärke gab es vier Pools. Lukas musste demzufolge alle Begegnungen für sich entscheiden, um in das Finale der besten vier einzuziehen. Das schaffte er und zeigte als zweiter Starter Bassai Dai. Diese bewerteten die Kampfrichter mit 24,1 Punkten. Zwei weitere Starter erreichter nur ein Zehntel mehr und mussten in einem Stechen noch einmal um die Goldmedaille antreten. Für Lukas hieß es Platz drei. Im Kata- und Kumite-Team gemeinsam mit Louis Keffel und Tim Kaschlaw (da Team-Kollege Robin Nitsche verletzungsbedingt ausfiel) konnten die drei Athleten jeweils den dritten Platz belegen.
Für Tim Kaschlaw war es seine erfolgreichste Deutsche Meisterschaft bisher. Er konnte sich ebenfalls gleich viermal platzieren. Neben den beiden Team-Rängen setze er sich im Kata-Einzel der 12-13-jährigen in seinen drei Vorrunden durch und zeigte im Finale Heian Godan. Damit reihte er sich hinter die Starter aus Berlin und Füssen auf Rang drei ein. Im Kumite-Einzel gelang ihm der große Wurf. Er siegte in allen Vorrunden. Im Finale gegen Liam Köppe aus Bremen bewies er Nervenstärke und wurde deutscher Meister im Kumite.
Bei den 18-20-jährigen Damen schaffte Celina Kreutz viermal den Sprung ins Finale und damit in allen Kategorien, in denen sie an den Start ging. Im Kata-Einzel sollte es in diesem Jahr noch nicht für einen Platz auf dem Treppchen reichen. Ihre Kata Nijushiho bewerteten die Kampfrichter nicht hoch genug, sodass sie hinter Wattenscheid, Bremen und Münster auf dem vierten Platz landete. Im Kata-Team mit ihren Mannschaftskolleginnen, den Schwestern Sophie und Fiona Willuweit, gelang der Sprung auf das Podium. Sie zeigten Nijushiho, die gut bei den Kampfrichtern ankam und nur leichte Schwächen in der Synchronität hatte und nahmen glücklich die Bronzemedaille entgegen. In ihren Vorrunden im Kumite-Einzel dominierte Celina ihre Kämpfe. Im Halbfinale musste sie dann gegen Teamkollegin Jasmin Leiner antreten. Die beiden Athletinnen schenkten sich nichts und zeigten vollen Einsatz. Am Ende hatte Jasmin die Nase vorn und zog ins große Finale ein.
Celina nahm die Bronzemedaille verdient entgegen. Im Kumite-Team traten die beiden gemeinsam mit Sophie Willuweit an. In der Gruppe ab 18 Jahre standen sie unter anderem der Elite des Nationalkaders des DJKB gegenüber. Nach ihrem Sieg über Konstanz mussten sie im Finale gegen die Mannschaft aus Viernheim antreten. Als Startkämpferin holte Jasmin das Maximum aus dem Kampf heraus, indem sie zuerst einen Wazari mit einem Giaku Zuki und anschließend mit der gleichen Technik einen Ippon holte. Sophie musste gegen die amtierende Deutsche Meisterin antreten und verlor diese Runde nach Punkten. Als Schlusskämpferin lag es an Celina, die Entscheidung herbeiführen. Zielsicher erlangte sie zwei Punkte und sicherte sich und ihren Teamkolleginnen den Deutscher Meistertitel.
Nach dieser Demonstration ihres Könnens, durfte sich Jasmin Leiner noch im Einzel-Kumite beweisen. Zuvor hatte sie Teamkollegin Celina im Halbfinale geschlagen und musste im Finale gegen Luisa Schlien aus Konstanz antreten. Zielgenau und ohne den Überblick über die Situation zu verlieren, erlangte sie einen Punkt mit Mawashi Geri Chudan und mit Giaku Zuki Jodan besiegelte sie ihren Meistertitel. Insgesamt der zweite Titel für die Magdeburgerin.
Für Raik Babev war es ein ganz besonderer Tag. Er wurde während der Coronazeit als Talent für den Kader des HKC entdeckt. Daher startete er zum ersten Mal auf einer Deutschen Meisterschaft und war auf Anhieb erfolgreich in der Gruppe der 9-11-jährigen. Er schaffte in seiner ersten Teilnahme den Einzug ins Kata-Finale und zeigte dort Heian Sandan. Mit 24 Punkten durfte er die Bronzemedaille stolz entgegennehmen. Im Kumite-Einzel lief es noch besser für den Magdeburger. Gleich vier Runden bestritt er im Kihon Ippon Kumite. Nur seinen Kampf gegen Alexander Nötzold aus Braunschweig verlor er zuletzt und wurde Deutscher Vizemeister. Die hervorragende Bilanz von 22 Platzierungen, einschließlich sechs Deutschen Meistern, verdeutlicht die gute Arbeit der Kadertrainer Stephan Walsleben, Juliane Gluschke und Niclas Huckauf. Ihnen ist es gelungen, Athleten zu formen, die das ganze Spektrum einen Karatekas abbilden möchten und können.
Platzierungen
Kata
1. Platz:
Huy Bui Ngoc
Team Männer (Huy Bui Ngoc, Leon Schott, Niclas Huckauf)
2. Platz:
Simon Zerlin
Niclas Huckauf
3. Platz:
Raik Babev
Tim Kaschlaw
Lukas Elvers
Team Damen (Celina Kreutz, Sophie Willuweit, Fiona Willuweit)
Team Jungs (Lukas Elvers, Louis Keffel, Tim Kaschlaw)
4. Platz:
Celina Kreutz
Kumite
1. Platz.
Lukas Elvers
Tim Kaschlaw
Jasmin Leiner
Team Damen (Celina Kreutz, Sophie Willuweit, Jasmin Leiner)
2. Platz:
Raik Babev
Team Männer (Huy Bui Ngoc, Ali Dumarani/Simon Zerlin, Niclas Huckauf)
3. Platz:
Charlotte Oehm
Huy Bui Ngoc
Jana Elvers
Celina Kreutz
Team Jungs (Louis Keffel, Lukas Elvers, Tim Kaschlaw)
Team Mädchen (Fiona Willuweit, Jana Elvers, Amy Lüer)
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