Später Saisonstart – Westdeutsche Meisterschaft im Shotokan Karate

Von Bianca Walsleben
Lange mussten sich die Wettkämpfer des „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. gedulden.
Mit der Westdeutschen Meisterschaft am 02. April in Troisdorf startete die Wettkampfsaison ungewöhnlich spät, doch aus bekannten Gründen. Hier hieß es für die Sportler dran bleiben, die Motivation im Training hoch halten und zum rechten Zeitpunkt die Leistung abrufen können.
Mit über 500 Starts von Karatekas aus insgesamt 42 Vereinen war es ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der Wettkampf herbeigesehnt wurde.
Mit dreizehn Platzierungen hat sich der HKC gut positioniert.
Besonders bemerkenswert waren dabei die Leistungen von Sebastian Prehm. In der Gruppe der 13-14jährigen startete der Magdeburger zum ersten Mal im Freikampf. Eine Situation, in der die meisten Starter zunächst vorsichtig und zurückhaltend agieren würden, ging Sebastian selbstbewusst auf die Kampffläche und behauptete sich gegen seine erfahreneren Gegner. Im Poolfinale musste er sich gegen seinen Teamkollegen Anton Schwerdtfeger behaupten und schaffte auf Anhieb den Sprung ins Finale. Dort musste er sich zwar geschlagen geben, durfte sich aber über eine wohlverdiente Bronzemedaille freuen.
Im Kata-Shiai (dt. Wettbewerb) lief es noch besser. Mit seinen tiefen Ständen und sauberen Techniken zog er auch hier ins Finale ein und zeigte als letzter Finalist seine Kata. Mit seiner Wertung von 22,7 Punkten war er gleichauf mit Starter Nummer drei. Sebastians Unterbewertung war jedoch höher, sodass er am Ende Westdeutscher Meister wurde.
Sein Mannschaftskamerad Arne Krippendorf ist mit seinen elf Jahren tatsächlich schon ein alter Hase. Seitdem er auf Wettkämpfen startet, fällt er durch seine enorme Kraft und Ausdrucksstärke aus. Das zeichnet ihn auch im Training aus, in dem er jeden um sich herum, ob jünger oder älter, mit seinem Enthusiasmus anspornt. Somit ist der Titel des Westdeutschen Meisters im Kata-Einzel der gerechte Lohn für seine harte Arbeit.
Bei den 18-20jährigen Damen zeigte Celina Kreutz echte Nehmerqualitäten. Aber nicht zwangsweise durch Treffer ihrer Gegnerinnen, sondern durch seit längerem bestehende Knieprobleme. Ihre Kumitevorrunden verliefen reibungslos und sie hatte ihre Gegnerinnen unter Kontrolle. Im Finale gewann sie ihren Kampf, sodass es gegen Kathrin Heinz aus Baden-Baden im großen Finale ging. Gegen die erfahrene Nationalkämpferin kam Celina nicht schnell genug zum Zug und unterlag nach Punkten. Trotzdem konnte sie stolz auf Rang zwei Platz nehmen.
Im Kata-Shiai gelang Celina ebenfalls der Sprung ins Finale, wo sie Nijushiho zeigte. Am Ende fehlten ihr zwei Zehntel zu Platz eins, sodass es auch hier hieß: Silber für Celina Kreutz.
Zuletzt ist die Leistung des Mädchen Kumite-Teams hervorzuheben, rund um die Dreier-Gruppe Amy Lüer, Jette Lüdke und Pia Gniot. Ihr Finale ließ die Zuschauer zittern. Als erstes ging Amy Lüer engagiert an den Start. Trotz guter Techniken musste sie zweimal Kontakt im Kopfbereich einstecken, was sie zu verunsichern schien. Diese Chance nutzte die Gegnerin aus Hennef und holte den ersten Sieg für ihr Team.
In Runde zwei erging es Jette Lüdke denkbar schlecht. Ihre Gegnerin trat zweimal ungebremst in Richtung Jettes Bauch und verfehlte leider den gültigen Trefferbereich, sodass Jette unter Schmerzen zweimal zusammenbrach. Die Kampfrichter zogen daraus die Konsequenz, dass die Starterin aus Hennef disqualifiziert wurde und der Punkt an den HKC ging.
Somit musste Pia Gniot als letzte Starterin das Ruder rumreißen. Sie fand schnell in den Kampf und konnte ihre Techniken gut platzieren. Zügig sammelte sie zwei Wazari (jeweils halbe Punkte) und damit den Sieg für ihre Mannschaft – Westdeutsche Meister.
Diese erste Standortbestimmung nimmt der HKC nun mit in sein Training und nutzt die Erkenntnisse für den kommenden Shiai.

1. Platz
Kata:
Arne Krippendorf (8-11 Jahre)
Sebastian Prehm (13-14 Jahre)
Kumite-Team:
Mädchen 14-17 Jahre – Amy Lüer, Pia Gniot, Jette Lüdke

2. Platz
Kata:
Celina Kreutz (18-20 Jahre)
Ferenc Dattko (18-20 Jahre)
Kumite:
Jana Elvers (16-17 Jahre)
Celina Kreutz (ab 18 Jahre)
Kumite-Team Jungen (14-17 Jahre) – Colin Dattko, Lucas Elvers; Anton Schwerdtfeger

3. Platz
Kumite:
Sebastian Prehm (14-15 Jahre)
Amy Lüer (14-15 Jahre)
Lucas Elvers (14-15 Jahre)
Kumite-Team Damen ab 18 Jahre – Jana Elvers, Celina Kreutz, Sophie Willuweit

4. Platz
Kata:
Collin Dattko (14-15 Jahre)


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